"Ein offenes Land, nach Westen geöffnet, europäisch im alten Sinne. Die Klever Grafen und Herzöge, sich auf Lohengrin und Elsa von Brabant als ihre Stammeltern zurückfühlend, orientierten sich flämisch-burgundisch. Die kirchliche Hoheit Kölns brachte weit weniger vom rheinischen Stil ins Land, die eigenständige Kunst war der niederländschen näher.
Die politische Grenze, mochte sie sich auch verhärten, hatte nie etwas wirklich Trennendes gehabt; die Großfamilien siedelten von alters her beiderseits von ihr und blieben im Verbund.
Kaum ein Alteingesessener aber auch, der nicht Franzosen und Spanier unter seinen Vorfahren hätte; und im Bewußtsein ist Paris weder fern noch fremd, wie es ja wirklich, sieht man von den Rheinmetropolen ab, näher ist als die meisten Metropolen Deutschlands."
Franz-Joseph van der Grinten, "Der Niederrhein"